Du merkst womöglich, dass es dir gar nicht leicht fällt, ein „Ja“ zu Gott zu sagen, wie die Hl. Maria, die ein vorbehaltloses „Ja“ zum Plan Gottes in ihrem Leben gab. Entdeckst du in dir Vorbehalte? Spürst du Widerstände in dir? Willst du „Ja“ zu Gott sagen, aber du kannst eine schlechte Gewohnheit nicht ablegen? Willst du „Ja“ zu Gott sagen, aber du möchtest eine bestimmte unerlaubte Beziehung nicht aufgeben? Oder denkst du „Ja“ zu Gott zu sagen ist ok, aber du willst so leben, wie du es gewohnt bist? Du sagst „Ja“ zu Gott und ein leises „Nein“ zu dir selbst. Das beruht oft auf Ausreden, erfundenen Gründen, die du schaffst, um dein Verhalten zu rechtfertigen.
In Matthäus 21,28-32 lesen wir das Gleichnis vom willigen und vom unwilligen Sohn. Einer sagt „Ja“ zu der Bitte seines Vaters, er sagt aber ein leises „Nein“ zu sich selbst. Der andere sagt „Nein“, es war aber doch kein eindeutiges „Nein“. Er erfüllt den Willen des Vaters. Du siehst, dass der menschliche Geist so wankelmütig und unbeständig ist, dass er keine eindeutige Entscheidung für Gott oder sogar für sein eigenes Leben treffen kann. Du merkst, dass es in dir so viel „Nein“ gibt, wenn du „Ja“ sagst.
Mein guter Freund P. Johannes Haas baute sein Leben und seine Berufung zum Priestertum auf die folgenden Worte von Frère Roger Schutz von Taizé, welche dich nachdenklich machen können: „Christus, Du öffnest mir den Weg zum Wagnis. Das Nein in mir verwandelst du Tag um Tag in ein Ja. Du willst von mir nicht nur einige Bruchstücke, sondern mein ganzes Dasein.“ Jesus ist nicht Ja und Nein zugleich. Jesus ist Ja zu allem, was Gott verheißen hat. (2 Kor 1,16-22)
Lektüre: Matthäus 21,28-32 und 2 Kor 1,16-22
Sei lieb gegrüßt und gesegnet, Dekan P. Mathew msfs