Aus göttlicher Perspektive (19.3.20)

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Du und ich sind es gewohnt, die Menschen und Ereignisse von unserer eigenen Perspektive aus zu sehen, zu deuten, und den Schlussfolgerungen zu folgen, die sich daraus ergeben. Du und ich vergessen dabei, dass unsere Perspektive wegen unserer Vorurteile, Voreingenommenheit und Unreinheiten verzerrt sein kann. Unter allen Umständen halten wir aber an unserer Sichtweise fest und meinen, diese allein sei die richtige. Wir merken nicht, dass unsere Wahrnehmung zu klein und begrenzt ist. Wie ein Frosch in einem tiefen Brunnen denken wir, dass der Himmel nur so groß ist wie die Öffnung des Brunnens.
Gerade jetzt ist die Zeit, in der du eine göttliche Perspektive über dein Leben und die Ereignisse in der Welt gewinnen kannst. Dein Verständnis und deine Erkenntnis über das Leben und über die Welt sind bruchstückhaft. Wie man das Leben aus der göttlichen Perspektive sehen und leben kann, darin ist uns der Hl. Josef , dessen Fest wir heute feiern, das beste Beispiel. Ich dachte oft in meinem Leben, Josef war ein Träumer, der die Wirklichkeit nie so richtig erfasst hat. Mehr und mehr denke ich, dass Josef, der ganz gewöhnliche Zimmermann, der Mann Marias, eine erstaunenswerte Wahrnehmungsfähigkeit dem Göttlichen gegenüber hatte. Er erscheint nie verzagt und ängstlich angesichts der bevorstehenden Bedrohung für seine Frau und das Kind. Seine Verhaltensweise zeigt, wie er Probleme anpackt und schwierige Situationen meistert. In Allem nimmt er die göttliche Hand wahr und deshalb übernimmt er Verantwortung und Initiative, sich selbst und das Leben des Kindes und seiner Mutter zu schützen. Vertrauen auf Gottes Hilfe, das ist der Schlüssel für unseren Glauben und gleichzeitig eine Quelle der Kraft und Hilfe für uns.
Möge das Beispiel des Hl. Josef uns als Hilfe dienen. Gott segne Dich und all Deine Träume für Dein Leben.
Herzlichst, Dekan P. Mathew msfs