Sadako und das Kranich-Falten oder Gottes Gedanken des Friedens (16.4.20)

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Am 6.8.1945, zerstörte die erste Atombombe die Stadt Hiroshima. Sadako, ein zweijähriges japanisches Mädchen, überstand diesen Angriff zunächst scheinbar unversehrt - scheinbar...

1955 war Sadako 12 Jahre alt; sie absolvierte das siebte Schuljahr und war eine der schnellsten Läuferinnen in ihrer Klasse. Sie trainierte viel. Eines Tages fühlte sie sich nach einem Staffellauf sehr müde und schwindelig. Sie erholte sich bald, aber die Schwäche kam wieder. Diesmal war es so schlimm, dass sie hinfiel und eine Weile einfach liegen blieb. Man brachte sie ins Krankenhaus und fand heraus: Sadako hatte Blutkrebs; sie musste im Krankenhaus bleiben.

Ihre beste Freundin, Chizuko, besuchte sie oft. Sie kam mit Origami-Papier. Sie faltete einen Papierkranich und erzählte Sadako, dass ein Kranich tausend Jahre alt wird, und dass ein kranker Mensch wieder gesund wird, wenn er tausend Kraniche faltet. Da beschloss Sadako, tausend Kraniche zu falten, wann immer sie dazu Kraft hatte. Wenn sie traurig war, wenn sie ängstlich wurde, faltete sie Kraniche. Und alle, die sie besuchten, halfen ihr, Kraniche zu falten. Sadako bemühte sich, fröhlich und voller Hoffnung zu sein. Nach einiger Zeit spürte sie, dass sie sterben würde. Trotzdem faltete sie weiter Kraniche. Sadako starb am 25. Oktober 1955.

Eine traurige Geschichte, aber auch eine Geschichte, die seitdem viele Kinder begleitet. 39 Kinder aus ihrer Klasse taten sich damals zusammen, um Geld für ein Denkmal für Sadako zu sammeln. Am Ende spendeten Schüler und Schülerinnen aus 3100 Schulen aus Japan und neun anderen Ländern, so dass am 5. Mai 1958, fast drei Jahre nach Sadakos Tod, das Denkmal gebaut wurde. Es heißt "Das Kinder-Friedens-Denkmal " und steht im Friedenspark mitten in Hiroshima, genau dort, wo die Atombombe niederging.

Viele der Kinder, die für das Denkmal gesammelt hatten, gründeten den "Klub der Papierkraniche". Sie kümmern sich um Sadakos Denkmal. Sie besuchen Atombombenopfer und andere kranke Menschen, die Hilfe brauchen. Und sie falten Kraniche. Sie ziehen sie auf Bändchen und hängen sie an Sadakos Denkmal. Sie schenken sie kranken Menschen zur Ermutigung. Sie senden sie an Politiker, um sie an ihre Verantwortung für den Frieden zu erinnern.

„Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht Gott: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer. 29, 11)
Seid lieb gegrüßt und gesegnet, Dekan P. Mathew msfs